Vor einigen Wochen hätte niemand mehr einen Heller auf den KSC gewettet. Doch dank fleißiger Punktesammlung in den letzten Spielen konnte sich der KSC vor Panitzsch und somit auf einen Nichtabstiegsplatz schieben. Somit war an der Albersdorfer Straße alles für ein heißes Saisonfinish im Fernduell gegen Panitzsch angerichtet. Dem KSC genügte ein Unentschieden gegen den Viertplatzierten SV Tapfer Leipzig, Panitzsch dagegen musste siegen, um den KSC noch zu kassieren.
Tapfer zeigte in den letzten Spielen fast eine perfekte Leistung (4 Siege aus 5 Spielen). Dass dort zum Saisonende keine Motivation mehr vorhanden ist, kann niemand behaupten. Zudem kickt mit P. Anders der Stadtliga-Torschützenkönig in der Mannschaft. Der KSC konnte sich nicht auf den Ausgang im Parallelspiel verlassen und musste heute selber Fahrt aufnehmen, auch wenn es schwer werden würde. Die etwa 150 (!) Zuschauer, die tolle Unterstützung lag sicher nicht nur am freien Eintritt, in Knautkleeberg sahen einen munteren Auftakt. Das Tempo auf beiden Seiten war hoch, das Spiel intensiv und es gab zu Beginn zahlreiche Torchancen für beide Mannschaften. Zunächst fischte KSC-Hüter Bartsch nach 15 Minuten dem Tapferaner Kober das Leder noch vom Fuß, bevor T. Rüstau den Ball ans Gebälk beförderte. T. Henke hatte für den KSC ebenfalls nach schöner Flanke das 1:0 auf dem Kopf, doch der Ball ging drüber (19.). Sein Können zeigte dann P. Anders für Tapfer, als er die Kugel mit einem Chip ins Tor befördern wollte, doch diese klatschte “nur” auf die Latte (26.). Nach einer halben Stunde erhöhte Tapfer den Druck und kam zu zahlreichen Ecken und Freistößen. Besser hätte es nun für die Zuschauer in einer Konferenz im Fernsehen nicht werden können, denn nahezu zeitgleich bekam der KSC einerseits den Gegentreffer per Foulelfmeter (39.) und andererseits ging Panitzsch in der 38. Minute bei Bremer in Führung. Die richtig Kalte Dusche gab es für den KSC kurz vor dem Pausentee. Erneut ertönte der Pfiff des Schiris, als T. Rüstau ein sicheres Tor für Tapfer per Grätsche verhinderte. Folgerichtig gab es den roten Karton für Rüstau und den erneut Foulelfmeter für Tapfer. P. Anders erhöhte locker auf 2:0 für die Gäste. Die Führung für Panitzsch, der KSC nur noch mit 10 Mann und ein 2-Tore Rückstand. Schlechter konnten die Vorzeichen für den 2. Durchgang nicht stehen.
Mit P. Bock für T. Weyrauch und N. Martin für O. Lieb reagierte der KSC nach Wiederanpfiff und musste nun das Unmögliche möglich machen. Doch die letzten Hoffnungen zerstörte der 10er N. Bonitz von Tapfer, der im Nachsetzen das Leder über die Linie schob (64.). Das war die Entscheidung und die Blicke richteten sich nun auf den Liveticker aus Panitzsch. Ein Tor für Bremer und der KSC würde drin bleiben. Während Tapfer seinen Stiefel souverän runterspielte fiel dann tatsächlich in der 74. Minute der Ausgleich für Bremer! O. Kober erhöhte für Tapfer auf 4:0 (79.) und legte in der 84. Minute das 5:0 nach. Der KSC, der sein Spiel längst verloren hatte, musste nun weiter auf die Schützenhilfe durch Bremer hoffen. Wie es sich zu einer hochspannenden Konferenz gehört, gab es in der 86. Minute doch tatsächlich noch einen Elfmeter für Panitzsch. Abstieg oder Nichtabstieg für beide Mannschaften hingen nun an nur einem einzigen Schuss. Der Bremer Schlussmann verhinderte jedoch per Fußabwehr, dass der KSC den Weg in die Stadtklasse antreten muss. Panitzsch dagegen muss absteigen. So richtig jubelte keiner auf dem Platz, zu hoch war die Niederlage und zu knapp ist man am Abstieg vorbeigeschrammt.
Nach einer desaströsen Hinrunde (0 Punkte nach 14 Spielen, letzter Platz), aber 20 Punkten in der Rückrunde (7. Platz), erarbeitete sich der KSC in den letzten Spielen doch noch den Klassenerhalt in der Stadtliga. Nun gilt es mit dem neuen Trainergespann den Schwung mit in die kommende Saison zu nehmen, um nicht gleich wieder ganz unten rein zu rutschen.
Für Nachleser gibt es hier den Liveticker zum Spiel.
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