D-Jugend zeigt Reaktion und Siegeswille

KSC vs. TSV Böhlitz-Ehrenberg II 4:1 (1:1)

Der heutige Gast hat sicher sehr genau auf die Ereignisse in der letzten Woche geschaut. Mit einer deutlichen 7:0 Niederlage beim Tabellenführer lieferte der KSC zwar, trotz des Ergebnisses, kein schlechtes Spiel in Markkleeberg, wurde aber für die eigenen Fehler und das Auslassen von Großchancen mit aller Knallhärte bestraft. Böhlitz seinerseits schielt nämlich noch auf den Platz an der Sonne und brauchte dazu heute unbedingt einen Auswärtsdreier, auch mit dem Wissen, dass sie das Hinspiel verdient mit 4:1 gewannen. Die Hausherren, für die der Zug nach oben bereits abgedüst ist, wollten aber heute verhindern, dass es Punkte zu verschenken gab (schöne Grüße an 1860 München und Fortuna Köln und danke für die emotionale Bodenlosigkeit).

Weil im letzten Spiel die Hütte nicht getroffen wurde, blieb natürlich die Rotation das Mittel der Wahl. So fanden sich heute zunächst der baumlange Linus G. und Till im Sturm wieder, die den Gegner bereits in der Defensive beschäftigen sollten. Flügelzange Sophia und Valentin flankierten Joel im Zentrum und in der Abwehr starteten Felix und Luca sowie Marek im Kasten. Die Schiedsrichterin hatte offenbar die Sportplätze verwechselt und erschien nicht. Trainer Stephan hatte die Trillerpfeife aus dem Kaugummiautomaten schon im Mund, als KSC- Schiedsrichter Niklas, der sich eigentlich gemütlich ein Spiel ansehen wollte, zum Pfeifen verdonnert wurde.

Ab ging die Post und der Gast aus dem Nordwesten war bei perfekten sonnendurchfluteten Bedingungen sofort auf der Höhe. Zum Erstaunen der KSC-Trainer war es der KSC allerdings heute auch von Beginn an. Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, wobei mit jeder Minute der Druck des KSC größer wurde. Böhlitz zeigte schnellen Fußball mit Zug zum Tor, doch die Roten gewannen mit zunehmendem Verlauf die Oberhand in den Zweikämpfen und drängten die Böhlitzer immer tiefer in die eigene Hälfte. Mit Leander, Niklas und Fredi tätigte der KSC die ersten Wechsel für Linus, Sophia und Joel. Nach einem harmlosen Einwurf am Strafraum fiel der Ball auf den Fuß des ungedeckten Böhlitzers Marcello, der ziemlich humorlos in dieser Phase die Führung für seine Mannschaft erzielte. Der KSC hatte sichtbar dran zu knabbern und brauchte etwas Zeit, um sich zu erholen. Fünf Minuten später erledigten die Knautkleeberger allerdings das, was sie am besten können, das Runde über die Linie tragen. Nach mehreren Rebounds schob der KSC, letztendlich in Form von Till, die Kugel über das weiß markierte Gras zwischen den Pfosten. Benni kam für Valentin auf die Schiene. Man merkte nun, dass die Gäste ihrerseits schwer am Gegentreffer zu beißen hatten. Bis zur Pause spielten nur noch die Knautkleeberger, die einige Chancen verpuffen ließen, aber Spielzüge zeigten, die die Trainer Mario und Stephan vorher selber noch nicht für möglich hielten. Hervorzuheben ist hierbei noch der satte Schuss von Luca aus gut 13m, den der Gästekeeper absolut sehenswert und geistesgegenwärtig noch an den Querbalken lenkte. Remis zur Halbzeit.

Zu meckern gab es schlichtweg nix bis wenig. Es passte bisher mehr als viel zusammen. Paul kam für Felix in Halbzeit Zwei in die Abwehr und sollte weiter mit Luca zusammen für Stabilität in der Defensive sorgen. Die Formation wurde nochmal etwas durcheinander gewürfelt. Man konnte heute wirklich nicht genug von diesem Spiel sehen. Der Ball rollte und rollte durch die KSC-Reihen und sorgte immer wieder für Gefahr am Gästegehäuse. Valentin knallte das Leder (gewollt?) vor die Hütte, wobei Fredi den Ball bekam und cool aus der Drehung versenkte. Führung für den KSC in der 35. Minute, die keinen Deut nachließen und munter weiter kickten. Niklas 8 Minuten später das 3:1, als er im Nachsetzen den Ball bekam und mit Schmackes auf den Keeper zielte, welcher den Ball nur hinter die Linie abwehren konnte. Eine ähnliche Situation gab es dann in der Schlussminute, als Till auf den 4:1 Endstand erhöhte, weil der KSC bei den zweiten Bällen heute einfach schneller war und dieser Druck kaum zu verteidigen war. Die Gäste hatten ein paar gefährliche Abschlüsse im zweiten Durchgang, allerdings blieb Mareks Tor in den zweiten 30 Minuten bei fast souveräner Abwehrleistung sauber. 

Das war eine tolle Leistung des Gastgebers, die mit einer positiven Einstellung, offensiver Flexibilität sowie mit der nötigen Zweikampfstärke am heutigen Tag brillierten, sich nach dem kurzen Hänger aufrafften und für ihre Leistung noch vierfach belohnten. Der Wille dieses Spiel unbedingt zu gewinnen, war bei jedem Einzelnen bis nach Außen spürbar. Hoffentlich bleibt es auch in der nächsten Woche dabei, wenn es darum geht, den vierten Platz in der Tabelle zu verteidigen oder sich mit etwas Glück und zwei Siegen in den letzten beiden Spielen noch auf den dritten Rang zu schieben, was ja bekanntlich das Mindestsaisonziel war. Selbst Sportbarfrau Antje bekam die positiven Ereignisse auf der anderen Seite des Großfeldes mit und spendierte nach Abpfiff kurzerhand eine Runde Fassbrause für die Kids. Prost.

Aufstellung
Marek (TW) – Luca, Felix S. (Paul) – Valentin (Benni), Joel (C) (Niklas), Sophia (Leander) – Till, Linus G. (Frederik)

Tore
0:1 Marcello (TSV) (20.)
1:1 Till (25.)
2:1 Frederik (35.)
3:1 Niklas (43.)
4:1 Till (60.)